DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2023.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-09-01 |
Der vorliegende Beitrag untersucht auf empirischer Grundlage die Frage nach dem Zeitbezug der Fügung würde + Infinitiv als Indirektheitskonjunktiv und sucht nach möglichen Korrelationen zwischen Zeitbezug und grammatischen Kategorien wie der Aktionsart des Infinitivverbs. Nichtzukunftsbezogenes würde + Infinitiv (wie im Titel dieses Aufsatzes) nimmt laut der Fachliteratur einen eher bescheidenen Platz ein und sei somit „sicherlich nicht die Default-Anwendung der Konstruktion“. Korpusdaten des Deutschen Referenzkorpus zeigen, dass, entgegen den Aussagen in der maßgeblichen Fachliteratur, die Fügung würde + Infinitiv insgesamt deutlich öfter Nichtzukunftsbezug als Zukunftsbezug hat. würde + Infinitiv tritt auch beträchtlich häufiger bei atelischen als bei telischen Infinitivverben auf.
Der vorliegende Aufsatz widmet sich zwei Kategorien der traditionellen (deutschen) Grammatik: dem Aufforderungssatz, einer der fünf klassischen Satzarten, und dem Imperativ, einer Verbform, die als typisch für Aufforderungssätze gilt. Er greift Beobachtungen aus der jüngeren Fachliteratur auf, die ein zunehmendes Unbehagen mit beiden Kategorien erkennen lassen. In morphologischer Hinsicht zeigt sich, dass nur wenige deutsche Verben eine eindeutige Imperativform besitzen. Manche Verben besitzen keine Imperativform. Bei der Mehrzahl der Verben besteht Homonymie zwischen Imperativformen und Konjunktivformen der 3. Person Singular. Imperativformen werden durch Konjunktivformen verdrängt. In syntaktischer Hinsicht wird argumentiert, dass Imperativsyntagmen keine Satzform haben.
Orthographie ist ein Thema, das spätestens seit der Rechtschreibreform 1996 nicht nur die wissenschaftliche Forschung, sondern auch den öffentlichen Diskurs entscheidend geprägt hat. Aus Anlass von „20 Jahren Rat für deutsche Rechtschreibung“ war dieses Thema auch Gegenstand der 59. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache. Als einziger amtlich normierter Bereich der deutschen Sprache spielt Rechtschreibung eine zunehmend interessante Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung.
Sprache ist ein ungeheuer wichtiger Aspekt der Persönlichkeit von Menschen. Sprache ist auch ein ganz wichtiger Aspekt der Identität und Einheit des Volkes als Souverän und Subjekt der Verfassungsgebung. Deshalb ist Sprache keineswegs nur ein Aspekt der Formulierung des Verfassungstextes, sondern darüber hinaus sind sprachliche Zusammenhänge unweigerlich auch in diverse Regelungsgegenstände der Verfassung involviert. Es mag so sein, dass diese Zusammenhänge noch intensivere Aufmerksamkeit verdienen würden, als sie bisher erfahren haben.
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