In der vorliegenden Arbeit wird ein Fall innersprachlicher Variation im Deutschen präsentiert. Es geht um die Variation der Adjektivflexion nach den so genannten Pronominaladjektiven wie all-, manch-, sämtlich- und solch- (z.B. aller westlichen Demokratien vs. aller demokratischer Parteien; manche osteuropäische Beitrittskandidaten vs. manche kuriosen Organisationen; sämtliche politische Entscheidungen vs. sämtliche europäischen Erstaufführungen; solche heftige Diskussionen vs. solche vorpolitischen Aspekte1). Anhand eines Korpus aus Zeitungstexten mit mehr als 100 Millionen Wortstellen und einer Befragung von kompetenten Sprechern wird zum einen das Ausmaß der Variation in diesem besonderen Bereich der Adjektivflexion ermittelt, zum anderen wird untersucht, welche sprachsystematischen Faktoren diese Variation steuern. Die Datenanalyse zeigt, dass die Häufigkeitsverteilungen der starken und schwachen Adjektivflexion sowohl im Korpus als auch in den metasprachlichen Urteilen der Befragten nach ein und demselben Pronominaladjektiv variieren. Diese Variation ist aber nicht willkürlich. Vielmehr wird sie von bestimmten sprachsystematischen Faktoren wie Kasus, Numerus, Rektion und Adjazenz determiniert. Die Implikationen der erzielten Ergebnisse auf die Beschreibung und Systematisierung der Adjektivflexion nach Pronominaladjektiven werden diskutiert.
This article discusses a case of intralingual variation in German, namely the variation in the inflection of adjectives after the so-called pronominal adjectives such as all-, manch-, sämtlich- and solch- (e.g. aller westlichen Demokratien vs. aller demokratischer Parteien; manche osteuropäische Beitrittskandidaten vs. manche kuriosen Organisationen; sämtliche politische Entscheidungen vs. sämtliche europäischen Erstaufführungen; solche heftige Diskussionen vs. solche vorpolitischen Aspekte). On the basis a corpus of newspaper texts containing more than 100 million words and responses to a questionnaire from competent speakers, we were able to determine the extent of the variation within this special area of adjective inflection and to assess which systematic factors influence this variation. The analysis of the data shows that the frequency distributions of the strong and weak adjective inflections vary both in the corpus and in the metalinguistic judgements of the informants after one and the same pronominal adjective. However, this variation is not arbitrary, rather it is determined by certain systematic factors such as case, number, government and adjacency. The implications of the results for the description and systematisation of the adjective inflection after pronominal adjectives are discussed at the end of the article.
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