Ausgehend von der These, dass das Genus eine zentrale Rolle bei der Strukturierung des (nominalen) mentalen Lexikons spielt, werden zunächst sechs globale Faktoren der Genuszuweisung – die sämtliche Substantive bzw. große Gruppen betreffen – herausgearbeitet und in ihrer systematischen Interaktion gesehen: auf phonologischer Ebene die Silbenzahl und Silbenstruktur; auf semantisch-referenzieller Ebene die Agentivität, der Sexus und die Substantivkategorie; auf funktionaler Ebene der Grad der Integration/Verwurzeltheit im mentalen Lexikon. Letzterer Faktor wird postuliert, um der einheitlichen Genuszuweisung bei lexikalischen Neuzugängen gerecht zu werden (u.a. lautlich-semantisch isolierte Entlehnungen, Gelegenheitsbildungen sowie nichtpersonenbezogene Eigennamen). Sequenziell angewandt auf eine exemplarische Auswahl von 1.400 Substantiven (Lernwortschatz Deutsch) haben diese sechs Faktoren eine Trefferquote von fast 80 % erreicht. Abgerundet wird das Bild durch die Berücksichtigung von lokalen Regeln – die kleine Gruppen von Substantiven betreffen – sowohl auf lautlicher (Reimschemata) als auch semantischer Ebene (Wortfelder usw.).
This article takes as its starting point the thesis that gender plays a central role in the structuring of the (nominal) mental lexicon. It first identifies six global factors of gender attribution – which concern all nouns or large groups of nouns – and looks at them in their systematic interaction: on the phonological level the number and structure of syllables; on the referential semantic level agentivity, sex and noun category; on the functional level the degrees of integration/rootedness in the mental lexicon. The last named factor is postulated in order to give an adequate treatment of the uniform gender attribution of new lexical items (phonetically and semantically isolated borrowings, ad-hoc formations, non-personal names, etc.). A sequential application these six factors to an exemplary group of 1,400 nouns (a learner’s vocabulary of German) had a success rate of nearly 80 %. The picture is rounded off by the consideration of local rules – which concern small groups of nouns – both on the level of phonetics (rhyme schemes) and semantics (word fields, etc.).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2007.02.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-04-01 |
Seiten 138 - 158
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