Die gemeinsame Arbeit an Ausschnitten von Gesprächsdaten gehört zur gängigen Forschungspraxis der Konversationsanalyse; sie ist auch bekannt aus der Erarbeitung von Lesarten durch Diskussionsgruppen in der objektiven Hermeneutik; und eine im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannte Publikation, die einer der Wegbereiter der Konversationsanalyse in Frankreich, Pierre Bange aus Lyon, herausgegeben hat, stellt einen frühen Versuch dar, divergierende Perspektiven über ein gemeinsames Datum („La Dame de Caluire“ (1987)) zu versammeln. Das Novum des hier vorliegenden Bandes besteht jedoch darin, dass die einzelnen Beiträge mit ihren verschiedenen analytischen Perspektiven in der Arbeit an einem gemeinsamen Datenstück nicht vor der Drucklegung aufeinander bezogen werden sollen. Es geht im Gegenteil gerade darum, die ausdrückliche und autonome Privilegierung der spezifischen „Mentalität“ verschiedener Ansätze der Gesprächsforschung zu fokussieren und sie in einen impliziten Kontrast zu setzen. Mit dieser Aufgabenstellung ist verbunden, dass die jeweiligen Ansätze ihre methodischen Prinzipien besonders prägnant erkennbar machen und dabei ausdrücklich die in der Einführung des Herausgebers so genannte „Komplexitätsreduktion“ in Bezug auf das zu analysierende Datum in Kauf nehmen. Die Aufgabe meines Beitrages wird demgemäß vorrangig darin bestehen, die Leistungsfähigkeit des Gesamtkonzeptes dieses Bandes und die jeweiligen Erkenntnisgewinne der Analysen zu sammeln und den Gesamtertrag festzuhalten. Dies geschieht wiederum aus einer spezifischen Perspektive, die sich in meinem Falle aus interaktionsanalytischen Forschungsarbeiten aus den Bereichen der multimodalen Konversationsanalyse, des (Zweit-)Spracherwerbs und der Mehrsprachigkeit/Interkulturalität speist.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2012.04.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-11-26 |
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