In diesem Aufsatz wird der Funktionalität der deutschen Subjunktion weil nachgegangen, die traditionell als „kausale“ Konjunktion in dem Sinne verstanden wird, dass sie die Bedingung p einer Implikation p à q als instantiiert kommuniziert. Wie gezeigt wird, lassen sich authentische Beispiele aus Diskursen und Texten so nicht analysieren. Vor dem Hintergrund funktional-pragmatischer Sprachtheorie lässt sich zeigen, dass durch weil der Sprecher den propositionalen Gehalt des Nebensatzes als ein Wissen kategorisiert, das für ihn im Hinblick auf die im Hauptsatz entweder thematisierte Handlung oder durch ihn vollzogene Sprechhandlung entscheidungsrelevant geworden ist. Dies erlaubt dem Hörer prinzipiell einen Nachvollzug der Sprechhandlung in Einheit mit dem für sie relevant gewordenen Wissen als Element ihrer mentalen Vorgeschichte. Diese Befunde machen deutlich, dass „Kausalität“ keine Kategorie ist, mit der sich die Funktionalität von weil beschreiben lässt. Sie lassen darüber hinaus ein alternatives Verständnis der Grammatikalisierungsgeschichte von weil sowie des in den letzten Jahrzehnten viel diskutierten Einsatzes von weil als Konjunktion zu.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2014.01.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-02-27 |
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