DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2014.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-02-27 |
In diesem Artikel werden Kongruenzformen von Substantiven wie Weib, Fräulein und Mädchen, deren grammatisches Geschlecht (Genus) nicht mit dem natürlichen Geschlecht (Sexus) übereinstimmt, in narrativen Prosatexten des 17. bis 19. Jahrhunderts untersucht. Die diachrone Entwicklung des Kongruenzverhaltens dieser Lexeme wird in der älteren Literatur als eine Entwicklung weg von semantischer Kongruenz hin zu grammatischer Kongruenz beschrieben. Jüngere Arbeiten legen nahe, dass gerade das Neuhochdeutsche die Periode ist, in der die größten Veränderungen stattfinden. In den hier untersuchten Daten kann nur ein sehr moderater Rückgang der semantischen Kongruenz festgestellt werden. Lediglich attributive feminine Formen wie die (Sg.) Fräulein werden komplett (und in Einklang mit einer Aussage Adelungs) aufgegeben. Insgesamt erweisen sich attributive Kongruenzverhältnisse als Domäne der formalen Kongruenz, anaphorische dagegen als Domäne der semantischen Kongruenz; Schwanken kann in Bezug auf das zwischen diesen Relationen oszillierende Relativpronomen festgestellt werden. Dabei erweist sich der Abstand zwischen Kongruenzauslöser und Kongruenzziel als wichtiger Faktor.
In diesem Beitrag wird gezeigt, wie die Phrasem-Konstruktionen vom Typ Es ist zum Verrücktwerden, Es ist zum Verzweifeln etc. in konstruktionsgrammatischer Sicht analysiert werden können. Diese Phrasem-Konstruktionen haben ein syntaktisches Pattern [Pron SEIN zum NInf] als Basis, das bei der Sättigung der lexikalisch nicht spezifizierten Slots verschiedene Realisierungen zulässt. Die Sättigung der offenen Slots weist lexikalische Restriktionen auf, die sich regulär nicht erklären lassen. Durch diese Eigenschaft kann die konstruktionsgrammatische Analyse für die Phrasem-Konstruktionen gestützt werden. Auf der Basis von Korpusdaten wird festgestellt, dass die Phrasem-Konstruktionen als Form-Bedeutungspaare betrachtet werden und ein strukturiertes Inventar bilden. Aus diesem Grund wird überprüft, ob sie einen konstruktionsspezifischen Charakter aufweisen können. Dies wird mithilfe der kognitiven Konzepte der „Kategorisierung“, „Coercion“ und „Profilierung“ erklärt. Dadurch wird sich zeigen, dass Phrasem- Konstruktionen ein für Konstruktionen spezifisches Verhalten an den Tag legen.
Im vorliegenden Beitrag wird auf die im gegenwärtigen Sprachgebrauch der deutschen Sprache existierenden Wörter chinesischer Herkunft fokussiert. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die quantitative Untersuchung über die Anzahl der deutschen Wörter chinesischer Herkunft und deren Auswanderung in die deutsche Sprache. Die Sinismen im Gegenwartsdeutschen werden auf der Grundlage der statistischen Aufstellung hinsichtlich ihrer dialektischen Herkunft und der Veränderung deren Schreibweisen analysiert mit dem Ziel, durch eine gezielte Sprachbetrachtung den aktuellen Zustand und die Entwicklungstendenzen der Sinismen im Deutschen als dynamische Ergebnisse der sprachlichen und kulturellen Begegnung bzw. Verzahnung aufzuzeigen. Ferner soll der Artikel dazu beitragen, eine solide statistische Grundlage für weitere Forschungen im Bereich der deutschen Wörter ostasiatischer Herkunft zu schaffen.
In diesem Aufsatz wird der Funktionalität der deutschen Subjunktion weil nachgegangen, die traditionell als „kausale“ Konjunktion in dem Sinne verstanden wird, dass sie die Bedingung p einer Implikation p à q als instantiiert kommuniziert. Wie gezeigt wird, lassen sich authentische Beispiele aus Diskursen und Texten so nicht analysieren. Vor dem Hintergrund funktional-pragmatischer Sprachtheorie lässt sich zeigen, dass durch weil der Sprecher den propositionalen Gehalt des Nebensatzes als ein Wissen kategorisiert, das für ihn im Hinblick auf die im Hauptsatz entweder thematisierte Handlung oder durch ihn vollzogene Sprechhandlung entscheidungsrelevant geworden ist. Dies erlaubt dem Hörer prinzipiell einen Nachvollzug der Sprechhandlung in Einheit mit dem für sie relevant gewordenen Wissen als Element ihrer mentalen Vorgeschichte. Diese Befunde machen deutlich, dass „Kausalität“ keine Kategorie ist, mit der sich die Funktionalität von weil beschreiben lässt. Sie lassen darüber hinaus ein alternatives Verständnis der Grammatikalisierungsgeschichte von weil sowie des in den letzten Jahrzehnten viel diskutierten Einsatzes von weil als Konjunktion zu.
Unter dem Rahmenthema „Experten-Laien-Kommunikation“ fand am 16. und 17. November 2012 der 51. Arbeitskreis Angewandte Gesprächsforschung an der Technischen Universität Dortmund statt. Das Treffen wurde von Gisela Brünner und Miriam Morek organisiert.
Vom 15. bis zum 16. November 2012 fand an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eine Tagung zum Thema „Konstruktionen im Spannungsfeld von sequenziellen Mustern, Gattungen und Textsorten“ statt. Veranstaltet wurde die Tagung von Susanne Günthner und Jörg Bücker (Münster) sowie von Wolfgang Imo (Essen).
Eine der ubiquitären Aufgaben für Interaktionsteilnehmer besteht darin, ihre jeweiligen Gesprächsbeiträge auf ihre spezifischen Gesprächspartner zuzuschneiden. Grundlage dafür ist, das Wissen, die Erwartungen, Interessen und Einstellungen der Rezipienten bei der Formulierung von Äußerungen in Rechnung zu stellen. Recipient design wird benutzt, um die Verständlichkeit von Äußerungen sicherzustellen, aber auch, um Selbst- und Fremdpositionierungen zu kommunizieren, Wissen und Handlungsbereitschaften kontrafaktisch zu unterstellen, unerwünschte Lesarten und nicht-ratifizierte Mithörer auszuschließen oder zu verdeutlichen, wer der primäre Adressat eines Turns ist. Recipient design gibt daher immer auch Aufschluss über Identitätszuschreibungen- und Beziehungskonzepte und über die nach Auffassung des Sprechers primären Handlungsrelevanzen und Orientierungen in der Gesprächssituation.
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