DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2018.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-02-27 |
Mit dem Erscheinen des semantischen Teils des Handbuchs der deutschen Konnektoren (HDK-2) liegt das Ergebnis einer langjährigen Arbeit am Institut für Deutsche Sprache in abgeschlossener Form vor, mit der das Konzept „Konnektor“ für eine Klasse Propositionen verknüpfender Elemente eingeführt und in der gleichzeitig deren Vielzahl und Vielfalt dokumentiert wurde. Die Idee von der Bedeutung einer solchen funktionalen Klasse wurde schon in den 1980er Jahren in einer Arbeitsgruppe um Ewald Lang in Berlin entwickelt.
Am Beispiel von zwei Fallstudien wird die Frage der Generalisierbarkeit von an einer Einzelsprache gewonnenen Erkenntnissen über Verknüpfungselemente (Konnektoren) und konnektorale Strukturen aufgeworfen. Empirisch geht es zum einen um die Topologie von Adverbkonnektoren, zum anderen um das Verhältnis zwischen Adverbkonnektoren, Subjunktoren (bzw. Untersatzeinleitern) und den ihnen zugrundeliegenden Präpositionen. Methodischer Ausgangspunkt sind jeweils die Analysen und Klassifikationen des HDK, also ein dezidiert auf das Deutsche bezogener Ansatz.
Die Analyse eines Lernerkorpus mit Essays fortgeschrittener Deutschlerner aus Schweden, China und Weißrussland (KobaltDaF-Korpus) und eines deutsch-muttersprachlichen Kontrollkorpus zeigt, dass Lerner in der Verwendung von Konnektoren sowohl quantitativ als auch qualitativ erheblich von muttersprachlichen Mustern abweichen. Sie machen nicht nur deutlich geringeren Gebrauch von Konnektoren, sondern zeigen auch eine sehr eingeschränkte Variationsbreite. Der Beitrag beschreibt diese Abweichungen und diskutiert mögliche Erklärungen.
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Modalpartikeln und Konnektoren und ihrer Abgrenzung. Dabei wird insbesondere die Frage diskutiert, welche Bedeutung Modalpartikeln haben und ob sie wie Konnektoren fungieren und Relationen anzeigen können. Betrachtet wird dabei zum einen die Gruppe der Modalpartikeln als ganze, sowie exemplarisch doch und auch und deren Spezifika. Schließlich wird dafür plädiert, dass alle Modalpartikeln zwar (auch) konnektierende Funktion haben, dies aber nicht ihre eigentliche Funktion ist und sie sich dadurch gut von den Konnektoren abgrenzen lassen.
In einem der zentralen Projekte der Abteilung Grammatik des IDS, Korpusgrammatik – grammatische Variation im standardsprachlichen und standardnahen Deutsch, wird derzeit u.a. die Wortbildung bearbeitet. Es werden auch Erkenntnisse und weiterführende Fragestellungen berücksichtigt, die sich aus dem Ende 2014 abgeschlossenen Projekt zur Semantik der deutschen Konnektoren ergeben haben. Das neue Projekt stützt sich noch stärker als schon das Konnektoren-Projekt auf Korpusauswertungen. Methodik und erste Ergebnisse werden im vorliegenden Text an zwei exemplarischen Fallgruppen demonstriert: Zunächst geht es um eine Reihe konzessiver Subjunktoren der Bildungsmuster ob-/wenn-/wiewohl etc.; sodann um Bildungen auf -falls, die zu den Adverbkonnektoren gehören.
In HDK-1 und in HDK-2 werden Perfektpartizipien wie angenommen und vorausgesetzt in der ‚absoluten‘ Verwendung ohne Auxiliar als vollständig grammatikalisierte Konnektoren mit konditionaler Semantik behandelt. Zwar werden sie von semantisch unterschiedlichen Verben gebildet, in der Verwendung als Konnektor lassen sich aber zumindest hinsichtlich der Wahrheitsbedingungen kaum semantische Unterschiede mehr erkennen. Deutliche Unterschiede zeigen sich aber im Sprachgebrauch: Basierend auf einer groß angelegten Korpusstudie wird gezeigt, dass sich angenommen und vorausgesetzt stark unterscheiden hinsichtlich a) ihrer Präferenz für die Einbettung von V2- vs. dass-Nebensätzen, b) des präferierten Verbmodus im Nebensatz, c) der topologischen Präferenz des untergeordneten Satzes sowie d) der Kookkurrenz mit anderen Ausdrücken. Es wird versucht, diese Unterschiede mit einem pragmatisch-funktionalen Ansatz zu erklären.
Der Beitrag soll die Funktion der Konnektoren (als Unterklasse der Diskursmarker), sprachlicher Einheiten mit einer hauptsächlich prozeduralen Bedeutung, in der ostensiv-inferenziellen Kommunikation aufzeigen. Diese spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Verknüpfung komplexer Äußerungen zu kohärenten Texten (Schwerpunkt im HDK-1 2003 und HDK-2 2014), sondern sie stehen auch im Ruf als Anweisungen zu dienen, die die kognitiven Prozesse der Informationsverarbeitung steuern und somit die Ableitung von Inferenzen vereinfachen. Mit einer Reihe von Eyetracking-Experimenten analysieren wir am Beispiel des Spanischen, inwieweit argumentative Konnektoren die potenzielle Mehrdeutigkeit von Äußerungen beim Lesen einschränken.
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