DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2020.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-08-21 |
Dieser Beitrag analysiert auf der Grundlage der Wikipedia-Korpora des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache morphosyntaktische Phänomene im deutsch-italienischen Vergleich. Konkret fokussiert die Fallstudie Konfixe, die ursprünglich lateinischen bzw. griechischen Ursprungs waren und zunächst überwiegend für den Bereich der Medizinfachsprache entlehnt wurden. Mittlerweile werden diese mit veränderter Semantik jedoch auch für gemeinsprachliche Wortbildungsprodukte eingesetzt: So finden sich -phob- (D) und -fob- (IT) sowie -man- (D) und -man- (IT) in gemeinsprachlichen Wortbildungsprodukten, die formale und funktionale Äquivalenzen im Deutschen und Italienischen aufweisen. Wikipedia-Autor/-innen nutzen die als Krankheitsmetaphern zu deutenden Termini wie Lösch(o)manie oder cancellomania auf den Diskussionsseiten der Online-Enzyklopädie dazu, das Verhalten anderer Autor/-innen in der kollaborativen Textproduktion der Wikipedia metadiskursiv zu normieren.
Dieser Beitrag widmet sich der Beschreibung des Korpus Deutsch in Namibia (DNam), das über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) frei zugänglich ist. Bei diesem Korpus handelt es sich um eine neue digitale Ressource, die den Sprachgebrauch der deutschsprachigen Minderheit in Namibia sowie die zugehörigen Spracheinstellungen umfassend und systematisch dokumentiert. Wir beschreiben die Datenerhebung und die dabei angewandten Methoden (freie Gespräche, „Sprachsituationen“, semi-strukturierte Interviews), die Datenaufbereitung inklusive Transkription, Normalisierung und Tagging sowie die Eigenschaften des verfügbaren Korpus (Umfang, verfügbare Metadaten usw.) und einige grundlegende Funktionalitäten im Rahmen der DGD. Erste Forschungsergebnisse, die mithilfe der neuen Ressource erzielt wurden, veranschaulichen die vielseitige Nutzbarkeit des Korpus für Fragestellungen aus den Bereichen Kontakt-, Variations- und Soziolinguistik.
Der folgende Beitrag untersucht laienlinguistische Konzeptualisierungen von Grammatikalität. Dabei wird die Hypothese vertreten, dass Laien einen eigenen Begriff dessen haben, was als ‚grammatikalisch korrekt‘ gelten kann und diesen im Rahmen subjektiver Theorien vertreten. Subjektive Theorien können dabei als Praktik verstanden werden, da sie durch die Wahrnehmung von Sprachgebrauch entstehen. Bestandteil der subjektiven Grammatikalitätstheorien, so postuliert der Beitrag, ist einerseits ein auf eine gesellschaftliche Norm bezogenes Urteil und andererseits ein individuelles Geschmacksurteil. Es wird gezeigt, dass das Multikomponentenmodell der Einstellung auch auf subjektive Grammatikalitätstheorien anwendbar ist: Die wesentlichen Faktoren sind dabei Wissensbestände (kognitive Dimension), Wahrnehmungseinheiten (emotive Dimension) und Argumentationsschemata (konative Dimension). Dieser Zusammenhang wird anhand eines Beispiels exemplarisch verdeutlicht.
Der vorliegende Aufsatz plädiert dafür, dass Partizipialkonstruktionen (PK) im Deutschen als Sätzchen (Engl. Small Clauses) zu betrachten sind, die sich im Hinblick auf ihre Distribution und interne Struktur in vier unterschiedliche Gruppen einteilen lassen. Die empirische Grundlage bildet eine Korpusuntersuchung von 2200 PK der deutschen Gegenwartssprache. Die Konstruktionen unterscheiden sich darin, ob sie Adjunkte oder Komplemente sind, ob ihr Subjekt explizit realisiert oder phonetisch leer ist und ob sie eine einfache oder doppelte Prädikationsstruktur aufweisen. Basierend auf zentralen Prinzipien der Chomskyschen generativen Grammatik wird dafür argumentiert, dass es zwischen der Distribution und Interpretation einer PK einerseits und ihrer internen Struktur andererseits interessante Zusammenhänge gibt.
Die diesjährige Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim mit dem Titel „Deutsch in Europa“ zielte auf eine Perspektivenerweiterung ab. In zwölf Fachvorträgen, neun Projektvorstellungen im Rahmen einer Methodenmesse und einer Podiumsdiskussion wurden sprachpolitische, grammatische und methodische Aspekte des sprachlichen Nebeneinanders in Europa, des Sprachvergleichs und des Deutscherwerbs diskutiert.
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